Datensatz "Windkraft"

Umfrage Windkraft

Die Umfrage zum Thema Akzeptanz und Meinung der Österreichischen Bevölkerung bezüglich der Energiegewinnung aus Windkraft wurde, basierend auf einem Vorschlag von Christian Eberhard und Christoph Stelzer, im Zuge der Lehrveranstaltung “851.307 Vertiefung in statistische Methoden” an der Universität für Bodenkultur Wien im Wintersemester 2015/2016 von Studierenden durchgeführt.

Die Zielgruppe dieser Meinungsumfrage war die Österreichische Bevölkerung ab einem Alter von 16 Jahren (Aktives Wahlrecht).

Im Anhang befinden sich vier Dateien:

  • "Fragenkatalog-Windkraft.pdf" enthält den Fragenkatalog zur Akzeptanz von Windkraftanlagen in Österreich.
  • "umfrage-windkraft.csv" enthält die empirischen Rohdaten (Primärdaten) der Umfrage.
  • "windkraft.RData" enthält die bereinigten Ergebnisse der Umfrage.
  • "Windkraft-Abgabe-Vorlage.xlsx" enthält die Namen aller Variablen sowie deren Kodierung.

Zunächst lesen wir die RData-Datei, welche die bereinigten Daten enthält, in R ein. Mit load() funktioniert das nur, wenn sich die Datei im aktuellen Arbeitsverzeichnis (“Working Directory”) befindet. Falls das nicht der Fall ist, kann man zum Festlegen des Arbeitsverzeichnisses in R den Befehl setwd() benutzen.

R> load("windkraft.RData")

Demografie der Stichprobe

Im ersten Schritt analysieren wir die Demografie unserer Stichprobe indem wir die Verteilung der erhobenen Daten mit der Verteilung der Bevölkerung von Österreich nach Bundesländern vergleichen. Die Demographischen Daten Österreichs sind auf der Website der Statistik Austria verfügbar: www.statistik.at.

In der Variable bev13 wird die gesamte Bevölkerungszahl in 100 000 eingegeben. Wir sehen dass 2013 Österreich 8,472 Millionen Einwohner hatte.

R> bev13 <- c(B=287, K=555, NO=1621, OO=1421, S=532, ST=1212, T=718, V=373, W=1753)
R> sum(bev13)
[1] 8472

Durch Division der einzelnen Einträge des Vektors mit der Summe der Gesamtbevölkerung, erhalten wir die prozentuellen Werte für jedes Bundesland.

R> bev13p <- bev13/sum(bev13)
R> bev13p
         B          K         NO         OO          S         ST          T 
0.03387630 0.06550992 0.19133617 0.16772899 0.06279509 0.14305949 0.08474976 
         V          W 
0.04402738 0.20691690 

Im nächsten Schritt erstellen wir eine Häufigkeitstabelle für unsere Stichprobe. Anschließend erstellen wir eine Matrix, indem wir die beiden Vektoren mithilfe der Funktion cbind() Spaltenweise verbinden. Die erstellte Matrix TAB enthält die prozentuellen Werte der gesamten Bevölkerung und der Stichprobe und wird nun mithilfe der Funktion barplot() als Balkendiagramm graphisch dargestellt.

R> table(wk$F13.bundesland)

  B   K  NO  OO   S  ST   T   V   W 
 37  15 112  42  17  24  15   8 260 
R> TAB <- cbind(GesBevProz=bev13p, StichProz=table(wk$F13.bundesland)/nrow(wk))
R> TAB
   GesBevProz  StichProz
B  0.03387630 0.06981132
K  0.06550992 0.02830189
NO 0.19133617 0.21132075
OO 0.16772899 0.07924528
S  0.06279509 0.03207547
ST 0.14305949 0.04528302
T  0.08474976 0.02830189
V  0.04402738 0.01509434
W  0.20691690 0.49056604
R> barplot(t(TAB), beside=TRUE)

Mit ein bisschen mehr Code kann man ein Balkendiagramm in Farbe und mit einer Legende erstellen:

R> barplot(t(TAB), beside=TRUE, col=c("blue","red"))
R> legend("topleft", legend=c("Gesamte Bevölkerung", "Stichprobe"), fill=c("blue","red"))

Es ist leicht zu erkennen, dass sich die beiden Verteilungen der Einwohner nach Bundesland sehr stark unterscheiden. In unserer Stichprobe wohnen sehr viele Befragte in Wien, Burgenland und Niederösterreich, während die Bewohner der anderen Bundesländer stark unterrepräsentiert sind.

Um den Unterschied auch statistisch zu überprüfen, wurde ein χ²-Goodness-of-Fit-Test gemacht, welcher in diesem Fall überprüft ob unsere Stichprobe der Verteilung der Gesamtbevölkerung folgt.

Unsere Hypothesen lauten:
Nullhypothese: Die Verteilung der Einwohner nach Bundesland unserer Stichprobe ist der Verteilung der Gesamtbevölkerung gleich. Alternativhypothese: Die Verteilung der Einwohner nach Bundesland unserer Stichprobe ist der Verteilung der Gesamtbevölkerung nicht gleich.

R> chisq.test(table(wk$F13.bundesland), p=bev13p)

    Chi-squared test for given probabilities

data:  table(wk$F13.bundesland)
X-squared = 336.72, df = 8, p-value < 2.2e-16

Da der p-Wert viel kleiner als ein Signifikanzniveau von 0.05 ist, wird die Nullhypothese verworfen. D.h. die Häufigkeitsverteilung unserer Stichprobe unterscheidet sich signifikant von der Häufigkeitsverteilung der Gesamtbevölkerung, wie wir es auch erwartet haben.

Im nächsten Schritt erstellen wir eine Häufigkeitstabelle für die Altersklassen. Wir sehen, dass sehr viele junge Leute an der Umfrage teilgenommen haben, obwohl in Österreich 46-55 das häufigste Alter ist (Babyboom der 1960er Jahre).

R> table(factor(wk$F10.alter, labels=c("16-25", "26-35", "36-45", "46-55", "56-65", ">65")))

16-25 26-35 36-45 46-55 56-65   >65 
  164   176    54    77    39    20 

Hinsichtlich der großen Unterschiede in den Verteilungen der Befragten nach Bundesland und Altersklasse ist unsere Stichprobe nicht repräsentativ, jedoch für die Übung der Analyse eines Datensatzes im Rahmen dieser Lehrveranstaltung ausreichend.

Meinungen zu Windkraftanlagen

Nun möchten wir uns die Antworten auf ausgewählte Fragen anschauen.

Frage 1: Erneuerbare Energien sollen in Zukunft in Österreich verstärkt ausgebaut werden.

R> table(factor(wk$F1.ausbauerneuerb, labels=c("stimme zu", "stimme eher zu", "stimme eher nicht zu", "stimme nicht zu", "unbekannt")))

           stimme zu       stimme eher zu stimme eher nicht zu 
                 396                  108                   18 
     stimme nicht zu            unbekannt 
                   6                    2 

Frage 3: Windkraft stellt in Österreich eine wichtige erneuerbare Energie dar.

R> table(factor(wk$F3.wichtig, labels=c("ubekannt", "stimme zu", "stimme eher zu", "stimme eher nicht zu", "stimme nicht zu")))

            ubekannt            stimme zu       stimme eher zu 
                   1                  212                  219 
stimme eher nicht zu      stimme nicht zu 
                  85                   12 

Frage 4: Wohnen Sie in der Nähe einer Windkraftanlage? (5-10km)

R> table(factor(wk$F4.naehe, labels=c("ja", "nein")))

  ja nein 
 115  415 

Frage 5: Kennen Sie das Verfahren der Bürgerbeteiligung im Zuge der Errichtung von Windkraftanlagen?

R> table(factor(wk$F5.kenneverfahren, labels=c("ja", "nein")))

  ja nein 
 135  395 

Um die Antworten auf die Fragen 8a - 8f analysieren, erstellen wir eine neue Matrix m.

R> m <- as.matrix(wk[, 8:23])
R> summary(m)
 F8a.informiert  F8b.ausbauwind  F8c.landschaft   F8d.beitrag   
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000  
 1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000  
 Median :2.000   Median :2.000   Median :2.000   Median :2.000  
 Mean   :2.204   Mean   :1.866   Mean   :2.356   Mean   :1.808  
 3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000  
 Max.   :4.000   Max.   :5.000   Max.   :5.000   Max.   :5.000  
 NA's   :11      NA's   :16      NA's   :7       NA's   :25     
  F8e.vielwind     F8f.beimir  F8g.tiergefahr  F8h.foerderung  F8i.allggefahr 
 Min.   :1.000   Min.   :1.0   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000  
 1st Qu.:1.000   1st Qu.:1.0   1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000  
 Median :1.000   Median :2.0   Median :2.000   Median :2.000   Median :3.000  
 Mean   :1.498   Mean   :2.1   Mean   :2.509   Mean   :1.656   Mean   :3.036  
 3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:3.0   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:4.000  
 Max.   :5.000   Max.   :5.0   Max.   :5.000   Max.   :5.000   Max.   :5.000  
 NA's   :32      NA's   :30    NA's   :90      NA's   :18      NA's   :115    
  F8j.aspekte     F8k.schatten     F8l.wende      F8m.wohnhaus  
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000  
 1st Qu.:1.000   1st Qu.:3.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:1.000  
 Median :2.000   Median :3.000   Median :1.000   Median :2.000  
 Mean   :1.879   Mean   :3.133   Mean   :1.416   Mean   :1.837  
 3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:4.000   3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:2.000  
 Max.   :5.000   Max.   :5.000   Max.   :5.000   Max.   :5.000  
 NA's   :52      NA's   :95      NA's   :8       NA's   :26     
   F8n.laerm     F8o.stoertmich  F8p.praegtregion
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   
 1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000   
 Median :3.000   Median :2.000   Median :3.000   
 Mean   :2.641   Mean   :1.953   Mean   :3.114   
 3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:4.000   
 Max.   :5.000   Max.   :5.000   Max.   :5.000   
 NA's   :121     NA's   :22      NA's   :23      

Manche Fragen wurden mit einer 5 beantwortet, da aber unsere Likert-Skala nur Antworten zwischen 1 und 4 zulässt, werden diese zu NA (not available) umbenannt.

R> m[m==5] <- NA
R> summary(m)
 F8a.informiert  F8b.ausbauwind  F8c.landschaft   F8d.beitrag   
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000  
 1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000  
 Median :2.000   Median :2.000   Median :2.000   Median :2.000  
 Mean   :2.204   Mean   :1.847   Mean   :2.345   Mean   :1.763  
 3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000  
 Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000  
 NA's   :11      NA's   :19      NA's   :9       NA's   :32     
  F8e.vielwind     F8f.beimir    F8g.tiergefahr  F8h.foerderung 
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000  
 1st Qu.:1.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000  
 Median :1.000   Median :2.000   Median :2.000   Median :2.000  
 Mean   :1.484   Mean   :2.077   Mean   :2.378   Mean   :1.637  
 3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000  
 Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000  
 NA's   :34      NA's   :34      NA's   :112     NA's   :21     
 F8i.allggefahr   F8j.aspekte     F8k.schatten     F8l.wende    
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000  
 1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:3.000   1st Qu.:1.000  
 Median :3.000   Median :2.000   Median :3.000   Median :1.000  
 Mean   :2.921   Mean   :1.798   Mean   :3.076   Mean   :1.409  
 3rd Qu.:4.000   3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:4.000   3rd Qu.:2.000  
 Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000  
 NA's   :138     NA's   :64      NA's   :108     NA's   :9      
  F8m.wohnhaus     F8n.laerm     F8o.stoertmich  F8p.praegtregion
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   
 1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000   
 Median :2.000   Median :3.000   Median :2.000   Median :3.000   
 Mean   :1.825   Mean   :2.494   Mean   :1.935   Mean   :3.096   
 3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:4.000   
 Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000   
 NA's   :28      NA's   :145     NA's   :25      NA's   :28      

Im nächsten Schritt wollen wir uns anschauen welche Frage wie viele Personen nicht beantwortet haben. Mithilfe der Funktion apply wenden wir Spaltenweise (in der Funktion apply() steht eine 1 für Zeilenweise oder eine 2 für Spaltenweise Anwendung der angegebenen Funktion) die Funktion is.na auf alle Antwortet an und summieren diese. Somit erhalten wir einen Vektor mit der Anzahl der fehlenden Antworten pro Frage.

R> # Spalten mit weniger als 50 missing
R> na <- apply(m, 2, function(x) sum(is.na(x)))
R> na
  F8a.informiert   F8b.ausbauwind   F8c.landschaft      F8d.beitrag 
              11               19                9               32 
    F8e.vielwind       F8f.beimir   F8g.tiergefahr   F8h.foerderung 
              34               34              112               21 
  F8i.allggefahr      F8j.aspekte     F8k.schatten        F8l.wende 
             138               64              108                9 
    F8m.wohnhaus        F8n.laerm   F8o.stoertmich F8p.praegtregion 
              28              145               25               28 

In der Matrix m2 werden alle Einträge gespeichert, welche weniger als 50 missings pro Frage (Spalte) haben. Im Vektor ok werden boolesche Werte (TRUE oder FALSE) über die Vollständigkeit der Zeilen gespeichert (TRUE wenn keine fehlenden Werte in der Zeile vorkommen). Dieses Eliminationsverfahren zählt zu den gängigen Missing-Data-Techniken. Anschließend werden in der Matrix m2 nurmehr vollständige Datensätze gespeichert. Die Dimension der Matrix m2 hat sich von 530 x 11 auf 379 x 11 reduziert. In der summary sehen wir, dass es keine weiteren Na´s mehr gibt und dass alle Werte zwischen 1 und 4 liegen.

R> m2 <- m[, na<50]
R> ok <- complete.cases(m2)
R> m2 <- m2[ok,]
R> dim(m2)
[1] 379  11
R> summary(m2)
 F8a.informiert  F8b.ausbauwind  F8c.landschaft   F8d.beitrag   
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000  
 1st Qu.:1.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000   1st Qu.:1.000  
 Median :2.000   Median :2.000   Median :2.000   Median :2.000  
 Mean   :2.087   Mean   :1.834   Mean   :2.319   Mean   :1.794  
 3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000  
 Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000  
  F8e.vielwind     F8f.beimir    F8h.foerderung    F8l.wende    
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000  
 1st Qu.:1.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:1.000  
 Median :1.000   Median :2.000   Median :2.000   Median :1.000  
 Mean   :1.493   Mean   :2.098   Mean   :1.652   Mean   :1.406  
 3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:2.000  
 Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000  
  F8m.wohnhaus   F8o.stoertmich  F8p.praegtregion
 Min.   :1.000   Min.   :1.000   Min.   :1.000   
 1st Qu.:1.000   1st Qu.:1.000   1st Qu.:2.000   
 Median :2.000   Median :2.000   Median :3.000   
 Mean   :1.784   Mean   :1.921   Mean   :3.079   
 3rd Qu.:2.000   3rd Qu.:3.000   3rd Qu.:4.000   
 Max.   :4.000   Max.   :4.000   Max.   :4.000   

Wir erstellen ein neues dataframe wk2, welches alle Daten aus wk kopiert bei denen es keine fehlenden Werte in den Fragen 8a - 8f gab.

R> wk2 <- wk[ok,]

Als nächstes führen wir eine Hauptkomponentenanalyse (Principal Component Analysis - PCA) der 11 Variablen durch. Wir sehen, dass 44,58% der Varianz durch die ersten beiden Komponenten erklärt werden kann, weitere 11,75% durch die dritte. Die erste Komponente wird am stärksten von der Frage 8f.beimir erklärt.

R> # PCA
R> p1 <- prcomp(m2)
R> p1
Standard deviations (1, .., p=11):
 [1] 1.6071991 1.0595498 0.9883232 0.8677154 0.8477970 0.6594897 0.6520491
 [8] 0.6166448 0.5898924 0.5412575 0.5261402

Rotation (n x k) = (11 x 11):
                         PC1         PC2         PC3         PC4         PC5
F8a.informiert    0.06148647 -0.24303562 -0.35996686  0.06870125 -0.86085531
F8b.ausbauwind    0.35897035  0.07658524 -0.29283820 -0.08533034  0.05354132
F8c.landschaft   -0.43577989  0.06812232 -0.05704809 -0.70317736 -0.20750291
F8d.beitrag       0.22338144  0.06256440 -0.30867325 -0.39788057  0.15212696
F8e.vielwind     -0.09665851  0.16456400 -0.12073099 -0.15423141  0.12402299
F8f.beimir        0.51015619  0.01552946 -0.24922435  0.16642343  0.01611908
F8h.foerderung    0.22733053  0.12013262 -0.25333719 -0.30561833  0.15704861
F8l.wende         0.16566667  0.09306981 -0.16829306 -0.14947499  0.05336597
F8m.wohnhaus     -0.30168563  0.26875870 -0.47714836  0.20060108  0.03235283
F8o.stoertmich   -0.40754840  0.19500321 -0.45876406  0.35344609  0.17623300
F8p.praegtregion -0.14737563 -0.87512264 -0.28073107 -0.05326514  0.33853050
                         PC6         PC7         PC8         PC9        PC10
F8a.informiert    0.06295344 -0.12706485  0.15465486 -0.10078340  0.06480678
F8b.ausbauwind   -0.10524312  0.27115491  0.11681296  0.43151605 -0.37824201
F8c.landschaft   -0.30880004  0.26000676 -0.22210573  0.01069389 -0.19499462
F8d.beitrag       0.36020559  0.32945392  0.08007468 -0.12265640  0.63946032
F8e.vielwind     -0.55883933 -0.51270515  0.39941674  0.06678004  0.36727609
F8f.beimir       -0.56833548  0.19734554 -0.25779003 -0.09055501  0.05335084
F8h.foerderung    0.25613343 -0.31656254  0.38603449 -0.19116796 -0.48941709
F8l.wende         0.09369357 -0.48216744 -0.68266282 -0.29288520 -0.04401099
F8m.wohnhaus      0.20118111 -0.15838681 -0.22784193  0.59814711  0.09029134
F8o.stoertmich   -0.08366476  0.26262564  0.11065685 -0.53858804 -0.13358914
F8p.praegtregion -0.05188599 -0.07495606 -0.03868118  0.07505939 -0.02445370
                        PC11
F8a.informiert    0.05832055
F8b.ausbauwind    0.58468227
F8c.landschaft   -0.11939725
F8d.beitrag       0.02831419
F8e.vielwind      0.18915027
F8f.beimir       -0.45823295
F8h.foerderung   -0.40091064
F8l.wende         0.33965888
F8m.wohnhaus     -0.29050272
F8o.stoertmich    0.18245900
F8p.praegtregion -0.01233242
R> summary(p1)
Importance of components:
                          PC1    PC2    PC3     PC4     PC5     PC6     PC7
Standard deviation     1.6072 1.0595 0.9883 0.86772 0.84780 0.65949 0.65205
Proportion of Variance 0.3108 0.1351 0.1175 0.09058 0.08647 0.05232 0.05115
Cumulative Proportion  0.3108 0.4458 0.5633 0.65390 0.74037 0.79270 0.84385
                           PC8     PC9    PC10   PC11
Standard deviation     0.61664 0.58989 0.54126 0.5261
Proportion of Variance 0.04575 0.04186 0.03524 0.0333
Cumulative Proportion  0.88959 0.93145 0.96670 1.0000

Wenn man den Biplot für die ersten beiden Komponenten betrachtet, sieht man dass 8b.ausbauwind und 8d.beitrag sowie 8h.foerderung und 8l.wende zu einer Komponente zusammengefasst werden könnten.

R> biplot(p1, cex=c(.5,1))

Um eine hierarchische Clusteranalyse durchzuführen, muss unsere Matrix m2 transponiert werden. Danach berechnen wir die Distanzmatrix und führen anschließend die Hierarchische Clusteranalyse durch. Mit der Funktion plot() stellen wir die Ergebnisse graphisch mittels eines Dendrogramms dar. Je niedriger die Verzweigung, desto ähnlicher sind die zwei Cluster. Die Antworten auf die Fragen F8d.beitrag und F8h.foerderung sind am ähnlichsten.

R> h1 <- hclust(dist(t(m2)))
R> plot(h1)

Wenn man versucht eine Hierarchische Clusteranalyse durchzuführen ohne davor die Matrix zu transponieren, erhält man ein Dendrogramm das schwer lesbar ist und daher wenig Sinn ergibt.

R> h2 <- hclust(dist(m2))
R> plot(h2)

Um die Daten in Cluster einzuteilen, kann z.B. das Paket flexclust verwendet werden. Die Funktion set.seed() gibt uns die Möglichkeit simulierte Ergebnisse später rekonstruieren zu können. Mit der Funktion stepcclust teilen wir unsere Stichprobe in sechs Gruppen und stellen das Ergebnis graphisch dar.

R> library(flexclust)
R> set.seed(1801)
R> k1 <- stepcclust(m2, k=6, nrep=10)
6 : * * * * * * * * * *

Mithilfe der Balkendiagramme können wir die Zustimmung zu einzelnen Fragen betrachten. Die roten Punkte sind in allen Gruppen gleich und stellen die Mittelwerte über alle Daten dar. Zur Erinnerung, 1=stimme zu, 2=stimme eher zu, 3=stimme eher nicht zu, 4=stimme nicht zu.

R> barchart(k1)

Personen die in die erste Gruppe fallen, sind stark gegen den Bau in Ihrer Region, da sie der Meinung sind Windkraftanlagen beeinträchtigen das Landschaftsbild, aber prägen das Landschaftsbild ihrer Region nicht.

Personen aus der vierten Gruppe wären mit dem Bau von Windkraftanlagen in ihrer Region einverstanden und sind der Meinung dass Windkraftanlagen in Zukunft in Österreich verstärkt errichtet werden sollen. Außerdem stimmen sie der Aussage, dass Windkraft eine unerschöpfliche Energiequelle ist und daher Förderungswürdig ist zu. Sie meinen Windkraftanlagen beeinträchtigen und prägen das Landschaftsbild ihrer Region nicht und sollten in der Nähe von Wohnhäusern errichtet werden .

Die Personen aus Gruppe sechs sind stark gegen den Bau von Windkraftanlagen in ihrer Region und der Meinung Windkraftanlagen sollen in Zukunft in Österreich nicht verstärkt errichtet werden, Windkraftanlagen sollten nicht in der Nähe von Wohnhäusern errichtet werden. Eine Windkraftanlage in unmittelbarer Nähe zu ihrem Wohnhaus würde sie stören. Sie glauben Windkraftanlagen prägen und beeinträchtigen das Landschaftsbild ihrer Region.

Wie man sieht, sind die Gruppen unterschiedlich groß.

R> c1 <- clusters(k1)
R> table(c1)
c1
 1  2  3  4  5  6 
52 63 87 78 61 38 

Mithilfe von Mosaikdiagrammen bzw. Mosaik-Plots können wir Datensätzen mit zwei oder mehreren qualitativen Variablen graphisch darstellen um Zusammenhänge zwischen den Merkmalen zu erkennen.

Achtung Es sind sowohl die Höhe, als auch die Breite der einzelnen Felder zu betrachten, da diese proportional zur Anzahl der Beobachtungen sind.

Auf den folgenden Mosaikdiagrammen wurden jeweils ein Merkmal und die sechs Gruppen betrachtet. Deshalb wird die Breite der Felder in allen Plots gleich sein. Gruppe 3 wird immer die breitesten Felder haben, da sich mehr Personen in dieser Gruppe als in den anderen befinden.

Die einzelnen Felder werden rot, weiß oder blau gefärbt, in Abhängigkeit davon ob die standardisierten Residuen positiv oder negativ sind. Standardisierte Residuen sind berechnete Größen und messen den stanardisierter Abstand zwischen Beobachtung und unter Null erwartetem Wert. Falls die beobachteten Häufigkeiten größer sind als die erwarteten, werden die Felder blau oder weiß gefärbt und haben eine durchgezogene Linie als Rand. Falls die beobachteten Häufigkeiten kleiner sind als die erwarteten, werden die Felder rot oder weiß gefärbt und der Rand der Felder ist eine gestrichelte Linie.

Um leichter lesbare Mosaik-Plots zu erstellen, müssen wir die Namen der möglichen Ausprägungen für die kategorischen Daten die uns interessieren umbenennen.

R> # In factoren umwandeln
R> wk2Factor <- list()
R> wk2Factor$F9.geschlecht <- factor(wk2$F9.geschlecht, labels = c("Männlich", "Weiblich"))
R> wk2Factor$F10.alter <- ordered(wk2$F10.alter, labels = c("16-25", "26-35", "36-45", "46-55", "56-65", ">65"))
R> wk2Factor$F11.schule <- factor(wk2$F11.schule, labels = c("Pflichtschule", "Fachschule", "Matura", "Akademiker", "sonstiges"))
R> wk2Factor$F12.beruf <- factor(wk2$F12.beruf, labels = c("Angesteller", "Selbständig", "ohne Beschäftigung", "Arbeiter", "Schüler", "leitender Ang", "Beamter", "Haushalt", "Pension", "Landwirt", "Sonstiges"))
R> wk2Factor$F13.bundesland <- factor(wk2$F13.bundesland)

Auf dem ersten Mosaikdiagramm sehen wir, dass die Anzahl der Männer in den Gruppen 1, 2, 3 und 6 größer als die Anzahl der Frauen ist.

R> mosaicplot(table(c1, wk2Factor$F9.geschlecht), shade=TRUE, main="Geschlecht")

In diesem Mosaikdiagrammen sehen wir wieder, dass sehr viele junge Personen an der Umfrage teilgenommen haben. Besonders auffällig ist es in den Gruppen 3, 4 und 5. In der Gruppe 6 hingegen sind die Alterskategorien gleichmäßiger. Die Anteile von Personen mit einem Alter zwischen 46 und 55 Jahren sowie Personen die mehr als 65 Jahre alt sind, ist in dieser Gruppe höher als erwartet.

Zur Erinnerung, die Gruppen 1 und 6 waren eher gegen den Bau von Windkraftanlagen in ihrer Region als Gruppe 4, welche mit dem Bau einverstanden wäre.

R> mosaicplot(table(c1, wk2Factor$F10.alter), shade=TRUE, main="Alter")

Bei der Aufteilung nach dem höchsten Schulabschluss sind Akademiker in allen Gruppen am häufigsten vertreten.

R> mosaicplot(table(c1, wk2Factor$F11.schule), shade=TRUE, main="Schulabschluss")

Auf dem nächsten Mosaik-Plot sehen wir, dass in allen sechst Gruppen Angestellte und Schüler bzw. Studenten die Mehrheit bilden. Dies ist nachvollziehbar, da in unserer Stichprobe sehr viele junge Menschen sind. In Gruppe 4 befinden sich mehr Schüler als erwartet.

R> mosaicplot(table(c1, wk2Factor$F12.beruf), shade=TRUE, main="Beruf")

Auf der folgenden Graphik ist zu erkennen, dass in fast allen Gruppen die meisten Befragten in Wien wohnen. In den Gruppen 2 und 6 sind auffällig viele Niederösterreicher und Burgenländer, vor allem in Gruppe 6 haben wir deutlich mehr Burgenländer als erwartet. In Gruppe 3 befinden sich weniger Burgenländer und Niederösterreicher, dafür aber mehr Oberösterreicher als erwartet.

R> mosaicplot(table(c1, wk2Factor$F13.bundesland), shade=TRUE, main="Bundesland")

Zu guter Letzt wollen wir uns anschauen welche Eigenschaften Personen haben, die in eine der Gruppen fallen. Dazu erstellen wir einen Klassifikationsbaum mit der Funktion ctree() aus dem Paket party.

R> library(party)
R> b1 <- ctree(as.factor(c1) ~ F9.geschlecht + F10.alter + F11.schule + F12.beruf + F13.bundesland, data=wk2Factor)
R> plot(b1)

Im ersten Knoten werden die Befragten nach Bundesland aufgeteilt. Wir können sehen dass die meisten der 26 Burgenländer, die an der Umfrage teilgenommen haben, in die Gruppen 2 und 6 fallen. Im zweiten Knoten wird nach Alter unterschieden. Personen die weniger als 45 Jahre alt sind, sind seltener in den Gruppen 1 und 6 vertreten, welche eher gegen den Bau von Windkraftanlagen in ihrer Region waren. Im letzten Knoten werden Personen die über 45 Jahre alt sind erneut nach Bundesland gesplittet. Von den Personen aus Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg fallen sehr viele in Gruppe 3. Ältere Personen aus den anderen Bundesländern sind in alle Gruppe gleich häufig.